IT-Notfallmanagement: So bringen Sie Ihre Dienstleister in die Pflicht

In der heutigen digitalen Welt ist ein robustes IT-Notfallmanagement unerlässlich. Doch wie gehen Sie als CISO oder ISB eines Unternehmens am besten vor, um Vereinbarungen mit Dienstleistern zu treffen und sicherzustellen, dass diese auch eingehalten werden? Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, den Überblick zu behalten und Ihre IT-Infrastruktur sicher zu gestalten.

Wie gehe ich vor, um Vereinbarungen mit bestehenden Dienstleistern zu treffen?

Der erste Schritt besteht darin, Ihre Anforderungen klar zu definieren. Was genau benötigen Sie von Ihrem Dienstleister? Welche Services sind kritisch und müssen im Notfall schnell wiederhergestellt werden? Erstellen Sie eine detaillierte Liste Ihrer Anforderungen und priorisieren Sie diese.

Anschließend sollten Sie das Gespräch mit Ihren Dienstleistern suchen. Prüfen Sie, ob diese Erfahrung im IT-Notfallmanagement haben und möglicherweise über Zertifizierungen verfügen.

Sobald Sie sich mit Ihrem Dienstleister auf gemeinsame Ziele geeinigt haben, beginnen Sie mit den Vertragsverhandlungen. Hier ist es wichtig, alle Details schriftlich festzuhalten. Ein klarer und detaillierter Vertrag ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Was sind sinnvolle Vereinbarungen?

Vereinbarungen lassen sich grob in Notfallvorsorge und Notfallbewältigung unterteilen und sollten folgende Komponenten adressieren. Dabei sollten sie immer so präzise wie möglich formuliert und auf die jeweiligen Vertragspartner zugeschnitten werden.

Schnittstellen IT-Notfallmanagement

Notfallvorsorge

  • Monitoring & Frühwarnsysteme: Etablieren sie Monitoring-Systeme um Aktivitäten ihres Dienstleisters zu überwachen und vereinbaren Sie gemeinsam Mechanismen zu Frühwarnsystemen
  • Notfallpläne & Service Level Agreements (SLAs): Definieren Sie klare SLAs, die die Verfügbarkeit und Reaktionszeiten im Notfall festlegen. Diese sollten messbar und überprüfbar sein.
  • Test- und Übungskoordination: Vereinbaren Sie regelmäßige Notfallübungen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Diese Übungen sollten dokumentiert und ausgewertet werden.

Notfallbewältigung

  • Sicherheitsvorfälle und Incident Response: Einigen Sie sich auf eine gemeinsame Definition von Sicherheitsvorfällen und stimmen Sie das Vorgehen zu Behandlung dieser gemeinsam ab. Besonders wichtig dabei ist, festzulegen, welche Maßnahmen der Dienstleister verantwortet und welche bei Ihnen als Auftraggeber angesiedelt sind.
  • Kommunikation & Eskalationsprozesse: Legen Sie fest, wie und wann der Dienstleister Sie im Falle eines Notfalls kontaktiert. Klare Kommunikationswege sind entscheidend, um schnell und effektiv reagieren zu können.
  • Wiederherstellung von Daten und Systemen: Um eine schnelle Wiederherstellung zu garantieren müssen geeignete Backups und Wiederherstellungspläne vorhanden sein. Vereinbaren Sie mit Ihrem Dienstleister welche Services zeitkritisch sind und welche Wiederherstellungszeiten eingehalten werden müssen.

Wie kann ich die Einhaltung sicherstellen?

Die Einhaltung der Vereinbarungen kann durch regelmäßige Überprüfungen und Audits sichergestellt werden. Hier sind einige Maßnahmen, die Ihnen helfen können:

  • Regelmäßige Audits: Führen Sie regelmäßige Audits durch, um sicherzustellen, dass der Dienstleister die vereinbarten SLAs und anderen Anforderungen erfüllt.
  • Monitoring und Reporting: Nutzen Sie Monitoring-Tools, um die Leistung des Dienstleisters kontinuierlich zu überwachen. Regelmäßige Berichte helfen Ihnen, den Überblick zu behalten und frühzeitig auf Abweichungen zu reagieren.
  • Vertragsstrafen: Vereinbaren Sie Vertragsstrafen für den Fall, dass der Dienstleister die vereinbarten Leistungen nicht erfüllt. Dies kann ein starker Anreiz sein, die Vereinbarungen einzuhalten.

Was tue ich, wenn sich der Dienstleister weigert, die Vereinbarung zu unterzeichnen?

Es kann vorkommen, dass ein Dienstleister sich weigert, die vereinbarten Leistungen zu erbringen oder die notwendigen Vereinbarungen zu unterzeichnen. In diesem Fall sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Eskalation: Nutzen Sie die im Vertrag festgelegten Eskalationsstufen. Oft kann eine Eskalation auf Management-Ebene dazu führen, dass der Dienstleister seine Haltung überdenkt.
  • Verhandlung: Versuchen Sie, die Bedenken des Dienstleisters zu verstehen und gemeinsam eine Lösung zu finden. Manchmal können Kompromisse gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel sind.
  • Wechsel des Dienstleisters: Manchmal ist es das Beste, sich von einem unkooperativen Dienstleister zu trennen und einen neuen zu suchen. Stellen Sie sicher, dass Sie einen reibungslosen Übergang planen, um Ihre IT-Infrastruktur nicht zu gefährden.

Fazit

Vereinbarungen zum IT-Notfallmanagement mit Dienstleistern sind ein entscheidender Bestandteil Ihrer IT-Sicherheitsstrategie. Durch klare Definitionen, regelmäßige Überprüfungen und eine gute Dokumentation können Sie sicherstellen, dass Ihre Anforderungen erfüllt werden. Und denken Sie daran: Ein guter Dienstleister ist wie ein guter Kaffee – er sollte stark, zuverlässig und immer zur richtigen Zeit verfügbar sein.